Künstlerische Biografie und Statement
Faouzi Al Kabbany, geboren 1965, hat sich in einem vielschichtigen Werdegang einen Platz zwischen Kunst, Design, Musik und kreativer Kommunikation erarbeitet. Seit 2007 lebt und arbeitet er in Hamburg, wo er die Essenz seiner künstlerischen Vision weiterentwickelt. Nach seinem Studium des Objektdesigns in Dortmund und der Medizin in Heidelberg arbeitete Al Kabbany zunächst als Musiker und wechselte später in die Bereiche Fernsehgrafik, Kommunikations- und Webdesign, Text und schließlich, mit dem Umzug nach Hamburg, ins Kreativ-Marketing. Sein Berufsumfeld als digitaler Experte verleiht ihm eine tief verwurzelte Verbindung zur modernen visuellen Kultur, auch wenn er sich in seinem künstlerischen Schaffen scheinbar davon abgrenzt.
Seit seinem siebten Lebensjahr malt und zeichnet Al Kabbany und hat im Laufe seines Werdegangs eine abstrakte Bildsprache entwickelt, die sich gegen die bunte Welt der Oberflächlichkeiten und Sensationen richtet. Seine Werke entstehen unter dem Motto „Wollen, nicht Müssen,“ ein Ausdruck seines unabhängigen Ansatzes und seiner Überzeugung, dass wahre Kunst von einem inneren Drang, nicht von äußeren Zwängen bestimmt wird. In dieser Philosophie reflektiert sich eine kritische Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Doktrinen und Paradigmen, die wir uns selbst oft unbewusst als Wahrheit einimpfen.
Für Al Kabbany ist Schwarz ist nicht das Symbol für Tod, Agonie oder Morbidität. Es ist die Essenz von allem. In seinen Augen bildet das Schwarz die Grundstruktur des Universums ab, in dem fast alles aus „Nichts“ besteht. Dieses „Nichts“ ist jedoch keine Leere, sondern voller Potenzial und Möglichkeiten, ein Raum für die Entstehung von Existenz aus Nicht-Existenz und Bewusstsein aus Leere. So wie das Universum überwiegend aus unsichtbaren und uns unbekannten Energien und Materie besteht, entwickelt Al Kabbany seine Arbeiten als Darstellung dieser unentdeckten Möglichkeiten.
In seinen hauptsächlich schwarzen Arbeiten zeigt sich ein Spiel der Gegensätze: matt und glänzend, rau und glatt, erhöht und flach. Doch auch wenn Schwarz dominiert, sind in jedem Bild kleine, fast unsichtbare Farbspuren integriert – winzige Hinweise auf die Transformation von Energie in Materie. Diese minimalen Farbakzente sind keine Dekoration; sie symbolisieren auch das eine Prozent echter Bedeutung, das in der überwältigenden Masse von Oberflächlichkeit verborgen liegt.
Al Kabbany sieht seine Kunst als eine Form der Progression, als eine Einladung an den Betrachter, seine eigene Sichtweise herauszufordern und im Schwarz die Nuancen des Lebens zu entdecken. Aus dem „Nichts“ das wahre Potenzial und die Möglichkeit von „Allem“ zu erkennen.
In seiner Arbeit geht es nicht darum, eine vorgefertigte Interpretation zu liefern, sondern den Raum für Reflexion und Projektion zu öffnen. „Wer in meinen Arbeiten die dunkle, böse, tote Seite der Welt sieht, sieht in seinen eigenen Charakter. Nicht in meinen. Und wenn die Reduktion auf Schwarz in einem emotionalen Vakuum endet, wird es Zeit zur Selbstreflexion.“ erklärt er.
Für ihn ist Schwarz nicht die Abwesenheit, sondern die Anwesenheit aller Möglichkeiten – ein lebendiges, alternatives Bunt, das von innen heraus leuchtet.
Ausstellungen
12/22 „Tabula Rasa“, Gruppenausstellung Galerie Oberfett, Hamburg
05/23 „Notwehr“, Einzelausstellung, gausz/Atelier, Hamburg
06/23 „julians purple“, Einzelausstellung gausz/Atelier, Hamburg
09/23 „Abstract Now“, Gruppenausstellung, Kultur Energie Bunker Altona, Hamburg
11/23 „Tabula Rasa“, Gruppenausstellung Galerie Oberfett, Hamburg
12/23 „Eisige Visionen“, Gruppenausstellung, Barlachhalle K, Hamburg
05/24 „HOME | TOWN“, Gruppenausstellung Galerie Oberfett, Hamburg
09/24 „OMEN“, Soloausstellung im Salon im Eiskeller, Hamburg
10/24 „Du bist mein Stern“, Gruppenausstellung zugunsten der Sternenbrücke, Habibi Atelier, Hamburg Harburg
11/24 „Dankeschön“, Gruppenausstellung, Habibi Atelier, Hamburg Harburg
11/24 „Tabula Rasa“, Gruppenausstellung Galerie Oberfett, Hamburg